Aufräumungsarbeiten
– oder kann das weg?
Die Schnipsel vom letzten Kunstschaffen, der Zeitungsstapel auf dem Küchentisch, die ausgelesenen Bücher auf der Kommode wären en miniature wohl ein ähnlich schöner Anblick wie meine Bildersammlung auf dem iPad. Aber leider lassen sich diese Dinge nicht mit zwei Fingern kleinzoomen. Und letztendlich bleibt nichts anderes übrig als hier oder dort die Ansammlungen aufräumen. Aufgeräumt hat nach 25 Jahren produktiver Arbeit auch das Forum Hamburger Autorinnen und Autoren und stellte einige Ergebnisse dieses Prozesses am Dienstag dieser Woche im Literaturhaus vor. Zehn der 19 Mitglieder lasen aus ihren Texten, die zum großen Teil im Jahrbuch „Aufgeräumt“ zusammengetragen sind. Es war alles in allem ein lohnenswerter und unterhaltsamer Abend, vielen Dank an die Mitwirkenden! Obwohl ich alle Texte in ihrer Unterschiedlichkeit sehr gut fand, hat sich doch ein Favorit für mich herauskristallisiert. Der Schweizer Martin Felder las aus seinem 2013 im Züricher Salisverlag erschienenen Roman Meine Nachbarin, der Künstler, die Blumen und der Revolutionär. Seine „geistreichen Fragmente“ sind ein absolut empfehlenswerter Hochgenuss.