Das kommt davon, wenn man keine Mutter ist
oder Ästhetik der Barbarei
Heute morgen klingelt’s an der Tür. Ich denk schon, Klingelstreich – ist aber die Polizei. Am Sonntag. Am Muttertag. Und ich denk‘, hab doch kein Verbrechen verübt, die wollen mir doch nicht zum Muttertag gratulieren, ich bin doch gar nicht Mutter …
Leider haben die Polizisten keine guten Nachrichten. In mein Auto wurde eingebrochen. Zwei Löcher in der Heckscheibe weisen auf zwei Täter hin, von denen der eine durch das linke Loch die Abdeckung vom Heckraum hochhebt und der andere nach Diebesgut schaut. Sie haben wahrscheinlich nichts gefunden, jedenfalls war nichts Wertvolles dort gelagert. Wertpapiere, Geburtsurkunde und Goldschmuck, die ich normalerweise für den Fall eines Wohnungsbrands im Auto lagere, hatte ich ausnahmsweise rausgenommen. Der Schaden besteht aus dem Aufwand: Anzeige aufgeben, Versicherung informieren, Heck verkleben, in die Werkstatt fahren, Selbstbeteiligung bezahlen. Ohne Auto zu sein, ist der geringste Schaden, wenn man gerade keine Ausstellung, keinen Urlaub oder Ausflug geplant hat.
Sollte ich mir jetzt womöglich Gedanken darüber machen, ob dies eine Strafe für mein Nicht-Mutter-Sein sein soll? Oder dafür, dass ich diesem Tag so gar keine Bedeutung schenke?Sei’s drum. Jedenfalls habe ich ein paar schöne Beweisfotos gemacht, die ohne diesen rüde Barbarei nicht entstanden wären. Und dies ist mein Beitrag zum #Projekt52. Und damit ich noch einen Link setzen kann: Diese Bilder werden nicht in meinem Onlineshop erhältlich sein. Vielleicht auf Anfrage.