Restmülllyrik –
kurz und schmerzlos
Einerseits hat es mich schon immer gestört, Coffee-To-Go-Becher überall rumliegen zu sehen.
Andererseits finde ich interessant, wie viele und welche unterschiedlichen Arten von Pappbechern es gibt. Ich selber benutze keine To-Go-Wegwerfbecher, weil ich es sehr lästig finde, wie viel Müll dafür produziert wird, der dann auch noch nicht sachgerecht entsorgt wird. Aber genau das brachte mich auf die Idee, die herumliegenden Pappbecher zu fotografieren und sie in einen romantischen Kontext zu stellen. Das habe ich schon vor einiger Zeit angefangen und habe das Projekt für mich PappbecherToGo genannt. Coffee to go – Pappbecher to stay, müsste es ja eigentlich heißen.
Jetzt in der Corona-Zeit ist das Pappbecheraufkommen nicht nur gestiegen, sondern meine Sammlung ist auch noch durch Masken und Handschuhe bereichert worden. Aus einer Auswahl aus den Fotos wurde meine nicht enden wollende tragische Liebesgeschichte: die Restmülllyrik, die ich zur Kurz-altonale kurz & schmerzlos im Schaufenster von Birgit Lakke Einrichten in der Großen Brunnenstraße 47 ausstelle.
Meine Corona-Bilder, die auch am letzten Wochenende bei Hamburg zeigt Kunst wieder viel Anklang gefunden haben, wären natürlich auch ein schönes Thema gewesen für die Kurz-altonale, die sich schwerpunktmäßig um Corona dreht. Ich hätte allerdings lieber einen gesonderten Platz auf dem dieses Jahr nur drei Tage dauernden Festival gehabt, da die Bilder zu groß für ein Schaufenster sind. Den gab es leider nicht, weil diese Aktion relativ spontan mit wenig Mitteln auf die Beine gestellt wurde.
Aber so wird auch dieses Projekt gewürdigt und ich hatte die Gelegenheit meiner geheimen Leidenschaft trivialer Texte nachzugegen.
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